Mit einer Volksabstimmung im Jahr 2008 konnte der Abriss der zwischen 1898 und 1972 erbauten Gebäude der ehemaligen Textilfabrik Hanro in Liestal (Baselland) verhindert werden. Schon zuvor engagierten sich zahlreiche Zwischen- und UmnutzerInnen für den Erhalt, später für die Transformation des etwa 36'000 Quadratmeter umfassenden Areals. 2008 ermöglichte die CoOpera Sammelstiftung PUK gemeinsam mit der Stiftung Edith Maryon durch den Ankauf des Ensembles den Beginn einer ökonomisch und ökologisch sinnvollen Neudefinition der historischen Gemäuer am Lauf der Frenke. Eine kultur- und wirtschaftshistorische Perle ist die auf dem Hanroareal bewahrte Sammlung der Hanro AG (heute Huber Holding, Österreich) mit etwa 20'000 Belegen aus der Textilproduktion eines ganzen Jahrhunderts sowie zahlreichen Firmendokumenten, Werbefotografien und anderen wertvollen Archivalien.

Die Herstellung der edlen Textilien in der traditionsreichen Textilfabrik in Liestal ist Geschichte. Doch nicht zufällig haben die Umnutzerinnen und Umnutzer der ersten Stunde den alten Namen in die Zukunft mitgenommen, die auch und gerade hier ohne Herkunft nicht zu denken ist. Hanro gehört zu Liestal, auch wenn von der stolzen Fabrik nur der Fabrikladen übriggeblieben ist – und der Hanro-Geist wird in den kreativen neuen Ideen, die auf dem Areal ihre Heimat gefunden haben, auf einzigartige Weise weitergelebt.

Das vorliegende Buch dokumentiert den Transformationsprozess der Textilfabrik zu einem multifunktional umgenutzen Areal anhand zahlreicher aktueller Fotografien, fundierter Texte und informativer Gespräche mit den Rettern des Hanroareals und seinen heutigen Nutzerinnen und Nutzer.


In der gleichen Reihe erschienen:
«Lagerplatz Winterthur. Ein Industriequartier im Wandel»
«Gundeldinger Feld Basel. Eine Maschinenfabrik im Wandel»