Dieser schmale Ausstellungskatalog zeigt Beispiele aus dem Werk des Chemnitzer Malers und Zeichners Rudi Gruner (1909–1984). Besonders die Gemälde der späten 1940er und der 1950er Jahre lassen viel vom Bezug des Künstlers zu Expressionisten wie Karl Schmidt-Rottluff, Carl Hofer und anderen spüren.

Nur wenige Chemnitzer Malerkollegen wie Will Schestak oder Otfried Rost hatten durch ihre Freundschaft zu Gruner intensiven Einblick in dessen Schaffen. In größeren Kreisen bekannt und geschätzt waren die Federzeichnungen des Künstlers, die in kleineren Galerien gezeigt wurden. Seine einzige Buchpublikation blieb «Das Leben des Lazarillo vom Tormes» (Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig), für die er im Jahr 1962 insgesamt 56 Stahlfederzeichnungen und das aquarellierte Einbandmotiv anfertigte.

Das Fremdsein in der eigenen Zeit macht die Schlüsselwerke Gruners zu zeitlosen Kunstwerken, in denen der aufmerksame Betrachter die Leidenschaft und Intensität, Sentimentalität und Neugier wiederfindet, die dieses Künstlerleben geprägt haben.

«Starke Ausdruckskraft und wuchtige Farbigkeit […] eine echte Nachlassverblüffung.» (Reinhold Lindner, Freie Presse, 1999)

Anlässlich des 100. Geburtstags im Jahr 2009 erschien der etwas umfangreichere Katalog «Rudi Gruner zum 100. Geburtstag».