Herausgegeben vom Evangelischen Forum Chemnitz
Passage-Verlag Leipzig
vergriffen seit 2004
ISBN 3-9805299-5-9
Publikation zur Architektur des Kaufhauses Schocken und zum vergangenen jüdischen Leben in Chemnitz, 120 Seiten, 16 x 24 cm, gebunden, 86 Abbildungen im Duplexdruck.
Buchgestaltung: Thomas Liebscher, Tilo Richter
1998 ausgezeichnet mit dem Wolfgang-Weidlich-Preis.
Im Mai 1930 öffnete die Chemnitzer Filiale der Kaufhauskette Schocken. Der renommierte Werkbund-Architekt Erich Mendelsohn, von dem auch die heute nicht mehr erhaltenen Schocken-Warenhäuser in Nürnberg und Stuttgart stammten, entwarf ein Bauwerk, das inzwischen zu den herausragenden Architekturzeugnissen des 20. Jahrhunderts zählt.
Die Zeugnisse von Erich Mendelsohns Schaffen in Chemnitz sind vielfältig. Zu seinen frühen Entwürfen gehören Umbaupläne für die Villa des Chemnitzer Textilfabrikanten Karl Becker. 1920 zeigte man in Chemnitz die berühmt gewordene Ausstellung «Architekturen in Eisen und Beton» mit Zeichnungen des Architekten. Als Gast des Kunstgewerbevereins stelle Mendelsohn 1930 sein Buch «Russland-Europa-Amerika» vor.
Die am 9. November 1998 – 70 Jahre nach den ersten Entwürfe für das Kaufhaus und 60 Jahre nach der nationalsozialistischen Pogromnacht – erschienene Publikation beschreibt auch die wechselvolle Geschichte der Brüder Simon und Salman Schocken, die über ihre unternehmerische Tätigkeit hinaus bedeutende Persönlichkeiten des jüdischen Lebens in Deutschland waren. Spuren des in Zwickau gegründeten Konzerns sind heute noch in Deutschland, Israel und Amerika auffindbar.
Seltene, zum Teil bisher unveröffentlichte Fotografien, Zeitdokumente und ein fundierter Text geben erstmals einen umfassenden Überblick zur Baugeschichte des Hauses.
Das Gebäude wird derzeit zum Sächsischen Landesmuseum für Archäologie umgenutzt.
«Hymne auf ein Haus.» (Werner Jacob, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. April 1999) zur vollständigen Rezension
«Das Buch verschmilzt Stadt- und Architekturgeschichte mit jüdischer Kultur … aufwendig und überzeugend gestaltet.» (Freie Presse, 10. November 1998)
«Weltarchitektur auf 120 Seiten» (Chemnitzer Morgenpost, 9. November 1998)
«Dem Chemnitzer Kaufhaus Schocken ... hat Tilo Richter mit seiner Publikation nicht nur eine eindrucksvolle Würdigung beschert, sondern auch seine Bedeutung im Werk Mendelsohns hervorgehoben.» (Das Ostpreußenblatt, 14. August 1999)